Vom Kochtopf in der Metzgereiküche zum Produktionsgebäude Haslbach. Vor 100 Jahren schrieb Johanna Händlmaier das Rezept zum legendären süßen Hausmachersenf. Ihr Rezept war unvergleichlich und Ihre Kunden wahrhaft begeistert.
1914 wurde der Grundstein der Firma Händlmaier gelegt, die heuer ihren 100. Geburtstag feiert. Es ist kaum vorstellbar, dass der „süße Hausmachersenf“ damals noch in einem großen Kochtopf von Johanna Händlmaier, die das Rezept vor 100 Jahren selbst aufsetzte, in einer Metzgereiküche hergestellt wurde. In der Gesandtenstraße der Altstadt Regensburgs begann somit die Erfolgsgeschichte von „Händlmaier’s süßem Hausmachersenf“.
Im Jahr 1933 heiratete der Metzgerssohn Joseph Händlmaier Luise. Gemeinsam übernahmen sie im Jahre 1949 die Familien-Metzgerei und damit auch die Herstellung des süßen Senfs nach dem Rezept von Johanna Händlmaier.
Auch nach dem Tod ihres Mannes 1955 führte Luise Händlmaier die sechs Metzgereifilialen tatkräftig weiter. Im Alter von 54 Jahren entschloss sie sich aber doch zum Verkauf der Filialen – dies war allerdings nicht das Ende Ihres Arbeitslebens, sondern viel mehr der Beginn einer unglaublichen Erfolgsgeschichte. Schließlich widmete sich Luise ab 1964 voll und ganz der Senfproduktion. Da „Händlmaier’s süßer Hausmachersenf“ durch Mundpropaganda reißend Absatz fand, war es für Luise unmöglich geworden die große Nachfrage alleine zu bewältigen. Der erste Helfer musste also her. Somit wurde im Jahr 1964 die Firma LUISE HÄNDLMAIER gegründet. Als Luise 1981 im Alter von 70 Jahren starb übernahm ihre Tochter Christa Aumer die Leitung der Firma und nur neun Jahre später wurde sie von Sohn Franz Wunderlich mitübernommen.
1992 verlegte Händlmaier seine Produktion und Verwaltung von der Regensburger Altstadt ins Industriegebiet Haslbach. Durch eine ständige Erweiterung des Sortiments um Feinkostsaucen, Meerrettich und natürlich Senf mussten 2002 und 2006 zusätzlich neue Produktionshallen angebaut werden. Außerdem zog die Verwaltung 2011 ebenfalls in ein neues Gebäude – nun mit Blick auf das neue Hochregallager, mit dem der Bau 2013 startete. Besonders stolz jedoch ist der heutige Firmeninhaber Franz Wunderlich auf das höchste Gebäude in Haslbach – das Silo-Gebäude – in dem ein kompletter Jahresbedarf an Senfsaat gelagert werden kann.